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Tausendgüldenkraut
Die Anwendung des Tausendgüldenkrauts als Heilpflanze ist bis ins 5. Jahrhundert vor Christus belegt. Dioskurides empfahl sie als Abführ-, Augen- und Wundmittel. In mittelalterlichen und neuzeitlichen Kräuterbüchern wird sie unter anderem als Mittel gegen Schlangenbisse, Magenbeschwerden und Fieber beschrieben. Die Bedeutung der Pflanze als Heilmittel lässt seine Namensherkunft erahnen: Ihr deutscher Name war bis ins 15. Jahrhundert Hundertguldenkraut – eine Anspielung darauf, dass die Pflanze kaum zu bezahlen war (Gulden bezeichnete eine Münze). Später wurde daraus übertreibend Tausendgüldenkraut.
Wissenschaftlicher Name: Centaurium erythraea Rafn.
Charakteristik
Die einjährige Pflanze wächst bis zu 30 cm hoch. Der Stängel ist aufrecht, die Blätter etwas fleischig und von einer länglichen bis lanzettlichen Form. Von Juli bis September bildet das Tausendgüldenkraut purpurfarbene, rosa oder weiße Blüten unterschiedlicher Größe. Jede Blüte wird von 5 Kronblättern und 5 Staubblättern umkranzt. Die Frucht ist eine große, gelbe Kapsel.
Medizinisch verwendet werden die getrockneten, oberirdischen Teile der blühenden Pflanze. Charakteristisch ist der bittere Geschmack. Die enthaltenden Bitterstoffe regen die Freisetzung von Magensaft und Speichel an.
Anwendungsbereiche
Innere Anwendung: bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden
Dosierung
Mittlere Tagesdosis: 6 g
Risiken und Nebenwirkungen
Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge und Nebenwirkungen sind nicht bekannt.
Bei Magen- oder Darmgeschwür sollte die Droge nicht angewendet werden.
Quelle: Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke: Heilpflanzen CD-ROM (Herbal Remedies), 2003 MedPharm
Sandra Göbel ; Bildrechte: RukiMedia/Shutterstock.com